Prince Consort Albert hatte sich vor seinem Tod (1861) intensiv mit dem Gedanken einer ‘Great Exhibiton of the Works of Industry of all Nations’ beschäftigt und war massgeblich an der Realisierung beteiligt. Diese erste große Weltausstellung war ihm eine Herzensangelegenheit. Das hat man im Entwurf des Denkmals berücksichtigt und deshalb sieht man ihn mit dem Katalog in der rechten Hand haltend, unter dem Baldachin sitzen. Er schaut auf den Chrystal Palace, wo das Ereignis im Sommer 1851 stattfand. Das war ein Bauwerk aus Glas, ein neues Weltwunderwerk, das leider durch einen Brand bis auf die Fundamente zerstört wurde. Allerdings erst an seinem neuen Standort, denn im Hyde Park sollte es nur während der Weltausstellung stehen. Nur die Fläche des Palastes ist noch heute als rechtwinkliger Rasenplatz erkennbar, wo Londoner Schulkinder das Cricketspiel üben. Und ein Teil eines Tores ist geblieben, von dem viele denken, es wäre einfach nur die Abgrenzung vom Hyde Park zu den Kensington Gardens. 

Liest man die Geschichte der Londoner Weltausstellung nach, kommt man aus dem Staunen nicht heraus. Ein schnell gegründetes Baukommitee von vier Leuten, darunter Prinz Albert, hatten weder eine Idee, geschweige denn einen Bauplan von der Halle. Nur einer von ihnen war Fachmann und schlug ein riesiges eingeschossiges Gebäude mit einem geschlossenen Dach vor, sodass ein stockdunkler ‘Bunker’ zu erwarten war. Alleine die Anzahl der nötigen Ziegelsteine machte die Ausführung (zum Glück) unmöglich. Dann stieß ein kreativer junger Mann zu den vier Oldies und hatte die Idee, die Halle komplett aus Glas zu bauen. Die Vorstellung begeisterte sofort und der Youngster bekam den Auftrag, mit der Planung und dem Bau unverzüglich zu beginnen. War auch Zeit, denn es blieben nur noch 16 Monate bis zur feierlichen Eröffnung. Ein paar Probleme mussten allerdings noch gelöst werden: 1.) Man hatte bisher nie Glasscheiben in dieser Größe hergestellt. 2.) Würde der Stahlbau das Gewicht der Scheiben tragen können? 3.) Der junge Mann, gerade einmal 22 Jahre alt, hatte weder Architektur noch Statik studiert und keinerlei praktische Bauerfahrung. Und trotzdem gelang es. Alleine die Bauzeit ist sensationell. Der prachtvolle Glaspalast hielt sogar einem mächtigen Sturm stand. Damals war der Chrystal Palace weltweit das größte Gebäude. Die Wirkung muss sensationell gewesen sein. Passend dazu wurden die Exponate von Prinz Albert und seinen Beratern, darunter mein Ur-Ur-Ur-Onkel Edward Solly und sein Vater Issac, ausgesucht. Die Erfindungen, die gezeigt wurden, waren nicht alle praxistauglich. Darauf kam es nicht an. Es ging vielmehr um die Ideen. Je kreativer der Einfall, desto größer die Chance, eine Einladung zur Präsentation zu bekommen. So kam es, dass die verrücktesten, aber auch innovativsten Dinge, dort gezeigt wurden. Häufig nur als nicht funktionierende Modelle, was die Fantasie der Besucher nicht beeinträchtigte. Eine der technisch ausgereiften Erfindungen waren Toiletten mit Wasserspülung. Sie standen allen Gästen zur Verfügung und das sprach sich schnell herum. Ganz London eilte zum Chrystal Palace, um sich dort zu erleichtern. Viele hatten noch ein Toilettenhäuschen im Freien, dass sie sich mit Nachbarn teilten. Gerne als ‘bog‘ bezeichnet, was übersetzt ‘Sumpf’ bedeutet. Für sie war das Weltausstellungs-WC eine unvergessliche Sensation.

Das Albert Memorial wurde von dem bekannten Architekten Sir George Gilbert Scott entworfen und gebaut. Scott hat viele große Gebäude in London und ganz England errichtet und auch seine Nachfahren haben ihre Spuren hinterlassen, beispielsweise Giles Gilbert Scott, über den ich schon berichtet habe. Er entwarf das Design der roten Telefonboxen und verwendet dasselbe Konzept an der Waterloo Bridge. Zurück zu dessen Großvater, der besonders gerne im neugotischen Stil bauen liess. George G. Scott war Engländer, erlebte aber seinen beruflichen Durchbruch in Deutschland. Genauer gesagt in Hamburg! Dort sollte die Nicolai Kirche nach dem großen Brand von 1842 neu errichtet werden. Die Stadtväter starteten eine Ausschreibung und der Gewinner war Gottfried Semper. Ja, der lebte inzwischen in Dresden, war aber geborener Hamburger. Semper hatte einen Entwurf ähnlich dem Michelkonzept vorgelegt, der allerdings bei der Nicolai Kirchengemeinde wenig Anklang fand. Die wollten lieber etwas Katholisches und keinen Kuppelbau mit zentraler Kanzel in der Mitte. Man machte, was man noch heute machen würde, man befragte einen Gutachter. Den suchte man sich im erzkatholischen Köln, wo gerade am Dom gewerkelt wurde, und siehe da, der Gutachter hielt den neugotischen Entwurf von Scott für viel besser. Und so kam es, dass der Zweitplatzierte ganz demokratisch den Auftrag für den Neubau erhielt. Semper tobte, zu Recht, und wandte sich erst der Schweiz und später Wien zu. Die können uns Hamburgern dankbar sein, sonst hätten sie nie ihre schicke Hofburg bekommen.

 

 

Ich stehe aber noch immer in London und schaue mir das Albert Memorial von allen Seiten an. Da gibt es viel zu entdecken. An den vier Ecken sind überlebensgroße Gruppen, Menschen und Tiere, zu sehen. Sie stehen stellvertretend für die Kontinente: Europa (Stier), Asien (Elefant), Afrika (Kamel) und Amerika (Büffel). Ein umlaufender Fries am Boden zeigt verschiedene Berufsgruppen. Ich kann Künstler aller Richtungen erkennen, Ärzte, Wissenschaftler, aber auch Bauern und Fabrikarbeiter. Weil das Wetter so herrlich ist, die Sonne steht am tiefblauen Sommerhimmel, blitzt und blinkt es aus allen Ecken. Das ganze Denkmal ist mit purem Blattgold belegt, Albert selbst wurde nach aufwendiger Restaurierung dick vergoldet. Queen Victoria hätte ihre Freude gehabt.

 

My opinion

If you’re looking for a world-renowned concert venue, Royal Albert Hall is the place to go. With a variety of music festivals and events taking place here each year, it’s hard to get too bored. But what about the Royal Albert Hall itself? The iconic building is one of London’s most famous landmarks, and it’s home to some of the world’s most popular musical events. From classical music to rock and roll, the ‘RAH’ has something for everyone. Whether you’re a fan of traditional classical music or rockabilly, they will have something for you. But what’s the best part of Royal Albert Hall? The proms! The proms are one of the most popular events at the venue, and they’re always a hit with the audience. The proms are a series of concerts that focus on the history and culture of London. From classical to rock, the proms have something for everyone. And with a wide range of music styles, the proms are a great way to spend an evening in London.

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