Der Tower of London wurde im Jahre 1066 von William the Conquerer (1028-87) in Auftrag gegeben. Gleich nach seiner Krönung in der Westminster Abbey war es zu Aufständen in London gekommen und deshalb war es für ihn höchste Zeit, sich eine sichere Schutzburg zu suchen. Ja, William musste das eigene Volk fürchten, was allerdings zu ahnen war, wenn man seinen Namen wörtlich liest: Wilhelm der Eroberer. Übrigens, vor seinem Überfall auf die britische Insel nannte man ihn in seiner Heimat, der Normandie, Wilhelm der Bastard. Irgendwie scheint der Mann wenig Sympathie ausgestrahlt zu haben.

Bei der Wahl des Bauplatzes für die Festung war er klug. Er entschied sich für einen Platz gleich hinter der Stadtmauer, an der Ostseite von London. Von dort wäre er im Vorteil, falls er mit dem Schiff über die Themse hätte fliehen müssen. Anfangs bestand der Tower nur aus kleinen Häusern, umgeben von Holzpalisaden. Der Zentralbau, der sogenannte White Tower, wurde erst später errichtet. Es war Heinrich III. (1207-72), der die Festung in den heutigen Zustand ausbauen ließ. Und auch erst ab dieser Zeit wurde der Name ‘Tower of London’ benutzt.

Eigentlich gibt es nur zwei Durchgänge durch die massive Außenmauer. Ein Tor liegt an der Westseite im sogenannten Middle Tower und das andere an der Südseite. Noch heute werden die Besucher durch diese beiden Zugänge geführt. Das Südtor führt direkt an das Themseufer. Schaut man von dort auf die Mauer, dann sieht man links vom Ausgang ein eisernes Tor, dass je nach Wasserstand der Themse, mehr oder weniger tief in den Fluten steht. Das ganze Ding sieht irgendwie unheimlich aus und deshalb machte ich davon ein Foto. Damals wusste ich nichts von der Geschichte, die mit diesem Zugang verbunden war.

Erst später erfuhr ich den Namen: Es wird bis heute ‘Traitor’s Gate’ genannt, also das Tor des Verräters. Ich ahnte, wer damit gemeint war. Aber wie konnte man den Zugang benutzen, wenn er fast drei Meter unter dem Straßenniveau liegt? Die Antwort ist ganz einfach. Dieser Eingang war früher direkt mit der Themse verbunden. Es war ein privater Zugangskanal, der es ermöglichte, mit dem Boot direkt in den inneren Bereich des Towers hineinzurudern. Genutzt wurde er von den Königen und von den Hochverrätern. Die Royals kamen gelegentlich vorbei und zählten ihre Gefangenen durch und die Schwerverbrecher wurden zur Vorbereitung auf ihre Hinrichtung hier hergebracht. Im ‘Bloody Tower’ fanden dann die Verhöre statt, oft unter Anwendung der Folter. Mein Gefühl hatte mich also nicht getäuscht, das dunkle Tor war und ist ein finsteres Loch.

 

 

Früher stand hier der St Thomas’s Tower, der aber Ende des 19. Jahrhunderts einstürzte, weil er den Schwingungen einer monströsen Dampfmaschine nicht länger standhalten konnte. Sie sollte das Wasser aus dem Stichkanal in die Höhe pumpen, um damit den ganzen Palast zu versorgen. Ja, man trank das Themse-Wasser damals ungefiltert, bis dann eines Tages die Cholera sich ausbreitete. Übrigens geschah kurz später das Gleiche in Hamburg. Klugerweise holten sich die dortigen Stadtväter Rat bei den Londonern. Die schickten ihnen William Lindley und der legte dann den Grundstein für eine moderne Wasserversorgung. Mit Erfolg, die Seuche brach nie wieder aus.

Der Turm im Tower wurde wieder aufgebaut, aber das Bassin hinter dem Traitors’ Gate lag anschließend trocken. Erst seit 1970 füllt es sich wieder Gezeiten Takt der Themse. Wenn Sie also am Tower entlang schlendern, dann schauen Sie doch einmal runter, auf den Fuß der mächtigen Mauer. Dort finden Sie schnell den Durchgang, der in früheren Jahren von den meisten Gefangenen nur einmal passiert wurde.

Gerne führen die Londoner Fremdenführer ihre Gäste bei Dunkelheit an diese Stelle. Es ist nämlich genau der richtige Ort, um ein paar Schauergeschichten zu erzählen. Und wenn man Glück hat, zeigen sich auch noch ein paar Geister, denn nirgends spuken mehr davon herum als im Tower of London.

 

 

 

My opinion

The ravens that reside at the Tower of London are a much-loved part of the royal history and heritage of the UK. The first ravens were brought to the tower in the 12th century by King Henry II. At first, they were used as messengers, but over time they became more famous for their scavenging habits. Ravens are intelligent birds and are known for their strong social bonds. They are also very curious, and are often seen exploring the tower and its surrounds. The ravens at the tower are considered to be a symbol of wisdom and power. They are also thought to be a protector of the monarchy. The ravens at the tower are a popular tourist attraction, and are regularly seen walking around the tower grounds. They are also often seen perched on the roof of the tower. The ravens at the tower have a close relationship with the Ravenmaster, Christopher Skaife. They are often seen perched on his shoulder or following him around.