6. Dezember

Ich weiß, man kann es kaum glauben. Aber die Engländer kennen wirklich keinen Nikolaustag! Ich bin aber ganz zuversichtlich, dass sich daran etwas ändern wird. Immerhin sind die Adventskalender inzwischen fester Bestandteil britischer Weihnachtsfreuden und auch der Adventskranz wird inzwischen überall fertig gewunden verkauft. Leider ist er ohne Gebrauchsanweisung und deshalb klappt es mit den Kerzen nicht. Anstatt den Kranz auf den Tisch zu legen oder unter die Zimmerdecke zu hängen, schlagen die Engländer einen Nagel in die Wand und befestigen das grüne Ding daran. Wie soll man am senkrecht baumelnden Adventskranz die vier Kerzen befestigen? Niemand weiß es und deshalb verzichtet man auf die Zugabe.

Es ist noch nicht sehr lange her, als erste Weihnachtsmärkte in London eröffneten. Also solche, die ganz im deutschen Stil gebaut wurden. Mit Holzhütten, Glühwein, Bratwurst und Kuckucksuhren. Ja, die werden dort wirklich zum Kauf angeboten. Inzwischen hat sich der größte von im Hyde Park etabliert. Winter Wonderland lädt jedes Jahr zum ‘O’zapft is’ ein. Äh, ich meine natürlich zum ‘Frohen Weihnachtsfest’. Das Volksvergnügen am Marble Arch erinnert mich sehr an den Hamburger Winterdom. Es gibt viele Karussells, Bratwurstbuden, mulled wine und spätestens nach Einsetzen der Dunkelheit die ersten Alkoholvergiftungen. Eine ziemlich bunte, wilde und nicht ganz preisgünstige Veranstaltung. Wer es ruhiger mag, findet zahlreiche Weihnachtsmärkte in Westminster. Einfach der Themse folgen, dann stolpert man über die meisten von ihnen.