5. Dezember 1766

James Christie holds first sale at Christie’s auction house. Ehrlich gesagt ist mir das Auktionshaus bisher nie aufgefallen, obwohl es natürlich in bester Lage angesiedelt ist. Ganz in der Nähe der Temple Church, am Nordufer der Themse, auf Höhe der Blackfriars Bridge. Und ich bin bestimmt auch schon etliche Male an der Tür vorbeigegangen, ohne dass ich es gemerkt habe. Vermutlich wirbt man, wenn überhaupt, nur ganz diskret. Vielleicht zeigt man einen kaum sichtbaren Umriss eines Logos, das nur denen etwas sagt, die dort gelegentlich mitbieten oder versteigern. Erfolgreich sind sie ganz bestimmt, denn noch heute sind sie das führende Auktionshaus für Kunst und Antiquitäten. Werke von Rembrandt, da Vinci, van Gogh oder Picasso werden bei Christie’s gehandelt. Einer der Nachfahren des Gründers verkaufte die Gemäldesammlung des britischen Premiers an Katharina I., Zarin von Russland. Heute sind die Bilder in der Eremitage zu sehen. Fragt sich nur, wie Robert Walpoles in den Besitz einer so wertvolle Sammlung kam? Aber neben dem politischen Amt war er auch der Earl of Oxford und vermutlich Erbe eines Vermögens.

Heute ist Christie’s nicht mehr im Familienbesitz. Ein französischer Milliardär hat die Firma gekauft. Daneben gehören ihm Marken wie Gucci und Puma. Inzwischen hat Christie’s Filialen in 32 Städten, darunter auch Hamburg. Das passt gut, denn in diesem Blog geht es ja um alles Verbindende zwischen Hamburg + London.

 

5. Dezember 1967

The Beatles open the Apple Shop. Das wird für einige Leser wohl eine Überraschung sein. Die Beatles haben Apple gegründet? Und ob, sogar mit einem Logo, das dem heutigen noch verdammt ähnlich sieht. Übrigens zeigt es einen knackig grünen Apfel der Sorte Granny Smith, aber das will ich nur nebenbei erwähnen. Wichtiger war das Produkt und das war bei den Beatles kein elektronischer Rechner, sondern Musik vom Feinsten.

Der allererste Song, der unter der Marke ‘Apple’ erschien, war ‘Hey Jude’ im Jahr 1968. Und im November erschien dann das legendäre Weiße Album. Ein Freund meiner Schwester brachte es zu uns nach Hause und wir hörten verzückt und überrascht den zunächst eher ungewohnten Klängen, die aus dem Plastiklautsprecher des Plattenspielers quäkten.

Im März 2006 traf man sich dann mit Steve Jobs vor Gericht. Das passierte in London, vor dem Royal Courts of Justice, den ich gestern gerade hier vorgestellt hatte. Jobs hatte den Beatles bereits eine Millionensummer gezahlt, um den Namen und das nur allzu ähnliche Logo verwenden zu dürfen. Man hatte sich geeinigt, dass Steve Jobs nur elektronische Geräte bauen und vertreiben würde, die Beatles aber den Musikmarkt abgrasten. Dann kam Apple (USA) auf einmal mit iTunes heraus und handelte sich prompt eine Klage ein.

Da standen dann also die Inhaber (Paul McCartney, Ringo Starr, Yoko Ono … Steve Jobs) vor dem Londoner Gericht und stritten sich um einen angebissenen Apfel. Irgendwie hat man sich geeinigt, denn der Computer, an dem ich diesen Beitrag schreibe, soll von Apple sein. Obwohl mir jetzt auffällt, dass der (Streit-) Apfel bei dem relativ neuen Modell gar nicht mehr auf der Vorderfront zu sehen ist. Ist wohl Zufall, oder?