3. Februar 1939

Das Jahr, in dem der Zweite Weltkrieg ausbrach. Das geschah aber erst im Herbst und vielleicht wähnt man sich noch in Sicherheit. Allerdings nicht in London, denn dort begann die IRA mit ihren tödlichen Bombenattacken im U-Bahn-Netz. Am 3. Februar 1939 explodierten gleich zwei Bomben, eine im Bahnhof Tottenham Court Road und die andere in Leicester Square. Schon im Juli desselben Jahres wird die Anschlagserie in den Bahnhöfen King’s Cross und Victoria Station fortgesetzt. Dann begann der Krieg und man kämpfte auf den Schlachtfeldern. Erst ab 1973 folgten weitere Bombenattentate. In zeitlich kurzen Abständen und an vielen Stationen der Londoner U-Bahn ereigneten sich die tödlichen Anschläge.

Die IRA (Irish Republican Army) war nicht die erste paramilitärische Organisation, die ihre Ziele mit Sprengstoff durchsetzen wollte. Schon 1883 gab es Tote und viele Verletzte, als ein voll besetzter Zug nahe Paddington Station in die Luft gesprengt wurde. Wieder waren es Irische Republikaner, die die Tat geplant und ausgeführt hatten. Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nahmen sich radikale Frauen (Suffragettes) die Beispiele zum Vorbild. Sie zündeten eine Bombe in der Piccadilly Circus Station, die hohe Sprengkraft hatte, aber wundersamerweise niemanden verletzte. Nur zwei Wochen später, am 16. Mai 1913, schlugen die Frauen erneut zu und nahen die Westbourne Park Station ins Visier. Die Bombe wurde rechtzeitig entdeckt und entschärft.

Mit dem Attentat am 3. Februar 1939 wurde die unheilvolle Serie fortgesetzt. Der Höhepunkt ereignet sich dann am 7. Juli 2005. Damals wurden 52 Menschen getötet und über 700 verletzt. Bis heute gibt es immer wieder Versuche dieser Art. Der letzte Anschlag (auf das U-Bahn-Netz) passierte im Septemer 2017 im Bahnhof Parsons Green. Sie entfachte ein großes Feuer, das viele Passagiere schwer verletzte.

 

Bildquelle: Francis Tyers, Russell square ambulances, CC BY-SA 3.0 (Ausschnitt)