28. Januar 1547

Lange ist es her, trotzdem sollte man die frühe Jahreszahl mit einem Ereignis im Kopf verbinden können. Es ist nämlich der Todestag eines großen Monarchen, bekannt als Henry VIII. Er starb in seinem Palast an der Whitehall. Der erstreckte sich von der Themse bis an den St James’s Park. Nach einem katastrophalen Feuer blieb so gut wie nichts davon übrig. Allerdings ein Kellergewölbe überstand den Brand und alle nachfolgenden Einschläge. Es ist noch heute vorhanden und kann vom Außenministerium betreten werden. Das unterirdische Gewölbe war der Weinkeller des Königs. Wozu es heute dient, weiß ich leider nicht. Aber es ist nicht zugänglich, top secret, angeblich hat niemand einen Schlüssel.

Heinrich wurde 56 Jahre alt, ging sechs Ehen ein, von denen (für mich) überraschender Weise nur zwei mit einer Hinrichtung beendet wurden. Zwei andere wurden einfach geschieden, eine Gattin starb im Wochenbett und die letzte überlebte den Ehemann. Henry hat sich schlicht zu Tode ‘gefressen und gesoffen’. Er war extrem übergewichtig (160 kg), litt an chronischer Verstopfung, bewegte sich so gut wie gar nicht mehr. Er hatte eine chronische Beinthrombose, die zu einer großflächig offenen und eiternden Wunde wurde, die ihm große Schmerzen bereitete. Kurzum, er war ein elendiges und bedauernswertes Wrack.

Sein Thronfolger Edward ist beim Tod des Vaters gerade einmal neun Jahre alt und dessen Halbschwester Elizabeth fünf Jahre älter. Es beginnt eine Zeit der Machtkämpfe um den Thron. Die schottischen Stuarts erheben genauso Anspruch wie die englischen Tudors. Gewinnerin wird die kleine Elizabeth sein, die als eine der ganz großen Regentinnen in die Geschichte eingehen wird. Aber bis dahin vergehen noch ein paar Jahre.

 

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