18. Dezember 1688

Glorious Revolution: William of Orange enters London. Eine glorreiche Revolution? Was darf man sich darunter vorstellen? Ein Kampf war beendet worden. König gegen Parlament; Sieger waren die Gegner des königlichen Absolutismus. Stattdessen wurde die ‘Bill of Rights’ durchgesetzt und damit die Grundlage, für das heutige parlamentarische Regierungssystem. Der König bestimmte fortan nicht mehr alleine, sondern nur noch in Verbindung mit dem Parlament, das der Träger der Staatssouveränität wurde. Eine wahre Revolution und sie wurde unblutig ausgefochten.

Der alte König, James II., ein Katholik aus dem Haus der Stuarts und kinderlos, musste weichen und Wilhelm war sein rechtmäßiger Nachfolger. Der landete mit seinen Truppen im November 1688 am Strand bei Torbay (Südwesten von England) und verhielt sich klug. Er war freundlich gegenüber der Bevölkerung, die ihn begeistert begrüßte, und schon bald liefen englische Offiziere und Soldaten zu ihm über. Währenddessen versuchte James II. zu fliehen, was ihm dann auch im Dezember gelang. Vorher hatte er noch schnell das Große Staatssiegel in der Themse versenkt, damit niemand auf die Idee kam, in seinem Namen Gesetze zu erlassen. Kurz vor Weihnachten erreichte Wilhelm die Stadt London, wo er herzlichst begrüßt wurde. “You’re welcome”, hatte man wohl gerufen und das sagt morgens auch oft die nette Verkäuferin zu mir, wenn ich im Prèt-à-Manger mein Croissant mit einem großen Becher ‘Coffee white’ bestelle.

Gut zu wissen: James II. war König von England und Irland und gleichzeitig König von Schottland, hieß dort aber James VII.! Und weil das alles noch nicht verwirrend genug ist, nennen wir diesen König Jakob II. bzw. Jakob VII. Wer soll sich da noch zurechtfinden?

 

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